Gartenstadt Hellerau und Deutsche Werkstätten Hellerau | Sanierung und Neubau

Im September 1992 privatisierte die Treuhandanstalt die Deutschen Werkstätten Hellerau (DWH). Mit der Konzentration auf den ehemaligen Bereich für Sonderfertigung, der über technisch und handwerklich gut ausgebildete und erfahrene Beschäftigte verfügte, gelang eine dauerhafte Sanierung, so dass sich die heutige Deutsche Werkstätten Gruppe einen Platz im hochwertigen, individuellen Innenausbau zurückerobern konnte. Darüber hinaus wurde 1998–2000 der Großteil des legendären Gebäude-Ensembles in Form einer Schraubzwinge denkmalgerecht saniert. Die Grundbesitz Hellerau GmbH verwaltet seit 1997 das Gebäude als internationalen Gewerbestandort und Tagungszentrum.

Die politische Wende vom Herbst 1989 ermöglichte der Bürgerschaft von Hellerau, ihre Wünsche zu einer sicht- und spürbaren Wiederbelebung der Gartenstadt zu äußern. 

Mit der Kaufhauszeile am Markt war um 1910 die erste Phase der Bebauung in der Gartenstadt abgeschlossen worden. Sie wurde 1996–99 umfassend saniert. 

Unter der Bauträgerschaft der STESAD GmbH erhielt die Gartenstadt 1998 eine kleine Schwester. Es entstand eine in sich geschlossene Anlage, die den Gartenstadt-Gedanken in das 21. Jahrhundert übersetzt.

Deutsche Werkstätten Gruppe

Im September 1992 privatisierte die Treuhandanstalt die Deutschen Werkstätten Hellerau (DWH) im Rahmen eines sogenannten Management Buy-Ins. Weil die neuen Eigentümer bei der gegebenen Wettbewerbs- und Marktsituation keine Chance sahen, in dem vollbesetzten Möbelmarkt wieder Fuß zu fassen, versuchten sie mit dem ehemaligen Bereich für Sonderfertigung für eine dauerhafte Sanierung zu sorgen. Seit 1993 arbeiten die Deutschen Werkstätten in dieser Ausrichtung und haben sich von einem Massenfertiger in einen flexiblen, industriellen Handwerksbetrieb gewandelt. 2006 bezog das Unternehmen ein neues Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite, in dem Verwaltung, Konstruktion und Fertigung untergebracht sind. Der Architekt Thomas Herzog schuf den eingeschossigen Industriebau. Das Wissen der 120-jährigen Firmengeschichte nutzend, ist die heutige Deutsche Werkstätten Gruppe nun im individuellen Innenausbau von Luxusjachten und Luxusimmobilien tätig. Rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten derzeit am Hauptsitz in Dresden-Hellerau sowie den weiteren Standorten im In- und Ausland.

Leben & Arbeiten, Kultur & Natur – Das Gebäude-Ensemble Deutsche Werkstätten Hellerau

Ein halbes Jahr nach der Privatisierung der Deutschen Werkstätten Hellerau GmbH erwarb die Treuhand Liegenschaftsgesellschaft mbH im März 1993 die Schraubzwinge zurück und schuf damit die Voraussetzung für die Sanierung und die Neuausrichtung der inzwischen denkmalgeschützen Gebäude. 1998 fand die gesellschaftliche Trennung der Gebäude von der Deutschen Werkstätten GmbH statt und noch im selben Jahr begann die Grundsanierung.

Die Grundbesitz Hellerau GmbH verwaltet die Gebäude als internationalen Gewerbestandort und Tagungszentrum. Zur Bekanntheit und Attraktivität haben nicht zuletzt die Wiederbelebung der Kunst und Kultur und das Zusammenfügen von Arbeit und Freizeit beigetragen. Der charmante Innenhof und die repräsentativen Tagungs- und Veranstaltungsräume gelten mittlerweile als Geheimtipp in Dresden und werden gern und oft von regionalen, aber auch internationalen Unternehmen für Kongresse, Seminare und Meetings genutzt.

Wiederbelebung der Gartenstadt

Die politische Wende vom Herbst 1989 ermöglichte der Bürgerschaft von Hellerau, ihre Wünsche zu einer sicht- und spürbaren Wiederbelebung der Gartenstadt zu äußern. Aus einer Interessengemeinschaft zur Bewahrung der Gartenstadt wurde ein Bürgerkomitee, aus dem sich schließlich 1992 der Verein Bürgerschaft Hellerau gründete. Ein Hauptziel des Vereins war der Erhalt der Gartenstadt Hellerau, doch spielten auch die sozialen und ökologischen Belange einer gesunden Stadtentwicklung eine erhebliche Rolle. 

Mit der Kaufhauszeile am Markt hatte 1911 die erste Phase der Bebauung in der Gartenstadt ihren Abschluss gefunden. Ursprünglich beplante Riemerschmid das gesamte Areal um den Markt mit öffentlichen Einrichtungen, wobei letztendlich nur die Kaufhauszeile im Süden realisiert wurde. 

Die Kaufhauszeile wurde 1996–99 saniert, wobei die Grundrisse so überarbeitet wurden, dass überwiegend kleinere Wohnungen entstanden, die den Wohnraumanfragen entsprachen. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme war jede Wohnung mit einem Badezimmer, einem zentralen Heizsystem und einer neuen Elektroinstallation ausgestattet. Die Läden wurden planerisch so weit bearbeitet, dass für eine zukünftige Sanierung die Grundlagen vorhanden sind. 

Modernes Wohnen in der Natur – Neubau durch die STESAD GmbH

Unter der Bauträgerschaft der STESAD GmbH erhielt die Gartenstadt fast hundert Jahre nach ihrer Gründung eine kleine Schwester. Im Areal zwischen Kirchsteig und Am Pfarrlehn errichtete die STESAD GmbH 71 farbenfrohe Reihenhäuser sowie 10 unterschiedlich geschnittene Eigentumswohnungen. 

Die Landeshauptstadt Dresden hatte bereits 1992/93 einen offenen Ideen- und Realisierungswettbewerb zum Thema „Wohnungsbau in der Gartenstadt Hellerau“ ausgelobt. Gemeinsam mit den drei Wettbewerbspreisträgern setzte die STESAD GmbH als kommunale Tochter 1998 die preisgekrönten Entwürfe um. Die Gesamtkonzeption ist eng mit den Ideen der Gartenstadtbewegung verbunden. Es entstand eine in sich geschlossene Anlage, die den Gartenstadt-Gedanken in das 21. Jahrhundert übersetzt und die Gestaltungsprinzipien der umgebenden Bebauung neu interpretiert. 

Jedes Reihenhaus hat seinen eigenen Charakter. Das verhindert zum einen den Eindruck der Monotonie und entspricht zum anderen der Individualität moderner Wohnbedürfnisse und Lebensstile. Durch die eigenständigen, intimen Wohnbereiche mit kleinen Gärten, kurze Distanzen und eine Vielzahl kleiner Wege, die Kontakte herbeiführen, ist heute ein besonderes soziales Gefüge und ein starkes Zugehörigkeitsgefühl der neuen Bewohner zur Wohnanlage und zur gesamten Gartenstadt entstanden.