Die ersten Häuser der Wohnhaussiedlung

Es war von Anfang an die Absicht, durch eine Kleinhaussiedlung Geringverdienenden das Wohnen zu erschwinglichen Mieten zu ermöglichen und mit einer Landhaussiedlung Bauland an Besserverdienende zu verkaufen, um dadurch eine soziale Balance beim Grundstückserwerb sicherzustellen.

Wichtig war zunächst die Erschließung des Geländes einschließlich der Planung von öffentlichen Verkehrsverbindungen nach Dresden und die Vorbereitung der Versorgungseinrichtungen für den täglichen Bedarf der neuen Bewohner. 1908 begann der Bau der Gartenstadt. Bis 1913 waren 387 Häuser gebaut worden und Hellerau hatte seine unverwechselbare Gestalt angenommen.

Organisation sozialer Balance

Bereits das erste Bebauungskonzept von Richard Riemerschmid aus dem Jahr 1906 zeigt die strategische Absicht der Gründer von Hellerau: durch eine Kleinhaussiedlung Geringverdienenden das Wohnen zu erschwinglichen Mieten zu ermöglichen und mit einer Landhaussiedlung Bauland an Besserverdienende zu verkaufen, um dadurch eine soziale Balance beim Grundstückserwerb sicherzustellen.

Der Unternehmer Karl Schmidt, der Geschäftsführer des neu gegründeten Deutschen Werkbundes Wolf Dohrn und der Architekt Richard Riemerschmid gründeten 1908 die Gartenstadt Hellerau GmbH und kurz darauf die Baugenossenschaft Hellerau GmbH. Damit wollten sie dem Verkauf der Grundstücke und dem Bau der Gebäude eine organisatorische Struktur geben. Wichtig war zunächst die Erschließung des Geländes einschließlich der Planung von öffentlichen Verkehrsverbindungen nach Dresden und die Vorbereitung der Versorgungseinrichtungen für den täglichen Bedarf der neuen Bewohner.

Hellerau wächst – die ersten Häuser entstehen

Die Grundsteinlegung der Gartenstadt Hellerau fand 1909 statt. Zunächst wurden nach Plänen von Richard Riemerschmid, Heinrich Tessenow und Hermann Muthesius 345 Kleinwohnungen errichtet, meist als Einfamilienhäuser für Werksangehörige. Die ersten Kleinhausbauten entstanden Am Grünen Zipfel. Für diese einfachen Reihenhaustypen vom Architekten Riemerschmidt war eine Jahresmiete zwischen 250 und 380 Mark bei einer Wohnungsgröße von 46 bis 85 m² vorgesehen. Die Mehrzahl der Mieter bestand aus Qualitätsarbeitern und Angestellten, denn sie konnten sich diese Miete leisten. Neben dem Werksgelände am Moritzburger Weg wurde das Doppelwohnhaus von Karl Schmidt und Georg von Mendelssohn gebaut, die durch einen Bogengang miteinander verbunden waren. Diese Gebäude waren als Landhäuser geplant worden. In dieser Art entstand auch das Wohnhaus für Emile Jaques-Dalcroze an der Straße Auf dem Sand. Die Waldschänke, ehemals das einzige Anwesen im Gebiet, wurde im Stil der Reformarchitektur umgestaltet.

Zwischen 1910 und 1912 wurde die Bebauung Am Grünen Zipfel und ebenso das von Hermann Muthesius entworfene Kleinhausviertel an den Straßen Am Gräbchen, An der Winkelwiese und Am Dorffrieden abgeschlossen. 1913 waren 387 Häuser gebaut worden und Hellerau hatte seine unverwechselbare Gestalt angenommen. Die hohe baukünstlerische Qualität der Planung betreute eine eigens berufene Bau- und Kunstkommission. Zu ihren Mitgliedern gehörten einige der wichtigsten Künstler und Architekten der deutschen Reformbewegung.